Naturdenkmal Kirchenlinde - Baum des Jahres 2006
Seit vielen Jahrhunderten steht die markante und beeindruckende „Kirchenlinde“ auf dem Kirchenbergerl im Zentrum von Otterfing. Viele Generationen Otterfinger hat sie gesehen und viele Stürme überstanden. Vor gut 30 Jahren stand es aber sehr schlecht um sie, denn einige damalige Zeitgenossen trachteten dem Baum nach dem Leben. Aus heutiger Sicht ist es schon abenteuerlich, was damals in der Heimatzeitung über die Diskussionen im Otterfinger Gemeinderat und mit dem Landratsamt Miesbach berichtet wurde. Der alte, ehrwürdige Baum wurde als vergammelter Baumgreis bezeichnet, und nie genannte Fachleute behaupteten, dass der Baum nicht zu erhalten sei.
Zum Glück haben besonnene Kräfte wie Werner Fees und Prof. Assmann aus Miesbach, sowie Alice Kühnel vom Otterfinger Gemeinderat die Oberhand behalten. Der Baum bekam seinen Status als Naturdenkmal und steht heute schöner und vitaler denn je auf seinem Platz. Jedes Jahr beweist die prächtige Linde wieder aufs Neue ihre ungebrochene Lebenskraft.
Die Diskussion wurde nun erneut wieder angefacht, nachdem das Landratsamt Miesbach die Standsicherheit in Zweifel zog und wegen möglicher zu erwartender Kosten den Status „Naturdenkmal“ in Frage stellte. Ausgerechnet im Jahr 2006, in dem Otterfing vom Tourismusverband Bayerisches Oberland zum „bayerischen Lindendorf“ gekürt wurde, zogen ein paar Gemeinderäte sogar die Fällung der Linde in Betracht.
Ein von der Gemeinde Otterfing in Auftrag gegebener Zugversuch bestätigte, dass die Kirchenlinde eine sehr hohe Standfestigkeit aufweist. Der Status „Naturdenkmal“ ist geblieben und wir können uns alle weiterhin an diesem beeindruckenden und ortsprägenden Baum erfreuen.
Wir haben die Otterfinger „Kirchenlinde“ daher zum Baum des Jahres 2006 gekürt. Damit wollen wir noch einmal ihre besondere Bedeutung für Otterfing hervorheben.
Günter Schneider