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Natur vor der Haustür

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Die Ortsgruppe Otterfing des Bund Naturschutz ist aktiv

Liebe Freundinnen und Freunde des Bund Naturschutz,
wir treffen uns wieder an jedem 1. Mittwoch im Monat um 19:30 im Gasthof Bella Punjabi (Bahnhofstrasse 14). Interessierte sind herzlich eingelanden.


Neuer Vorstand der Ortsgruppe

Auf unserer Jahreshauptversammlung am 30. Juni 2022 wurde unser Vorstand neu gewählt.
Wie bisher erster Vorsitzender Karl Einwanger,
als stellvertretender Vorsitzender Roland Wiehler
als Kassier Willi Regul
als Schriftführer wie bisher Horst Böhner
für die Leitung der Kindergruppe wie bisher Anita Horn
als Beisitzer*innen Hertha Böhner, Georg Schlickenrieder und Günter Schneider.


Eine Würdigung zum Abschied von Helmut Drösler

Das unerwartete Lebensende von unserem Mitglied Helmut Drösler hat uns alle sehr
betroffen gemacht.
Helmut Drösler war eines der 14 Mitglieder des Bund Naturschutz in Bayern, die im
November 1985 die Ortsgruppe Otterfing gegründet haben. Das Ziel war eine
Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den bestehenden Vereinen um die Natur am Ort
und in der Umgebung zu bewahren und sich für ökologische Verbesserungen einzusetzen.

1987 hat Helmut Drösler angeregt, in einer gemeindeeigenen Senke am Markweg ein
größeres Feuchtbiotop anzulegen. Die Anregung fand die Zustimmung des Gemeinderats
und mit Hilfe der Feuerwehr und einigen fachkundigen Mithelfern konnten die ersten Schritte
getan werden. Über viele Jahre haben sich weitere Pflanzen und Tiere angesiedelt.
Weitere Biotope wurden auf seinen Vorschlag hin auf dem Gelände der Grundschule in
Otterfing angelegt. Daraus entstand einige Jahre später unser naturnaher
Erlebnispausenhof.
Von 1988 bis 1992 war Helmut Drösler der 1.Vorsitzende und in dieser Zeit gab es auch eine
sehr engagierte Jugendgruppe. Diese gewann 1990 einen Europäischen Umweltpreis in der
Kategorie Jugendinitiativen im Umweltschutz für ihr Projekt „Aktion MOA“. Mobil ohne Auto.
Sein Hauptaugenmerk galt auch dem Erhalt des ortsprägenden alten Baumbestandes.
Dazu wurde auf seinen Vorschlag hin eine Kartierung von alten Bäumen für einen Baumatlas
durchgeführt. 1990 hat Helmut Drösler das sogenannte Lindenpflanzprogramm für Otterfing
ins Leben gerufen. Bis zur Jahrtausendwende wurde mit Hilfe von Otterfinger Spendern im
Ortsbereich jährlich eine Linde gepflanzt. Höhepunkt dieser Aktion war die Pflanzung von
150 verschiedenen Bäumen anläßlich der 1000 Jahrfeier im Jahr 2003.

Für seine großen Verdienste um die Organisation des Bund Naturschutzes auf Kreis- und
Landesebene, erhielt Helmut Drösler schon 1992 die Goldene Ehrennadel des Bund
Naturschutz, überreicht von Dr. Helmut Klein vom Landesverband.
Seit 1996 war auch unsere Kindergruppe “Eichhörnchen” ihm eine Herzensangelegenheit.
Er war oftmals mit Rat und Tat zur Stelle und lies sie an seinem großen umfangreichen
Wissen über Tiere und Pflanzen teilhaben. Die Kindergruppe “Eichhörnchen” wird ihn sehr
vermissen.
Seit 1999 wird alljährlich im Frühjahr gemeinsam mit der Alpenvereinssektion Otterfing, die
Aktion »Saubere Landschaft« durchgeführt. Müll sammeln klingt nicht so toll - Müll finden
kann spannend sein. Ein großer Trupp - Jung und Alt zieht durch Otterfing und seine
Umgebung und freut sich nach getaner Arbeit auf die gemütliche abschließende Brotzeit.

Es gelang ihm auch namhafte Referenten für wegweisende Vorträge in Otterfing zu
gewinnen. Im Novenber 1999 zum Thema „Dorfökologie und ihre Bedeutung“ mit vielen
Anregungen auch für das später entwickelte Ortsentwicklungskonzept für Otterfing.
Ein weiterer Vortrag „Kreativer Tourismus und Zukunft der Freizeit“ im April 2009, hat gezeigt
wie wichtig das Problem gerade in unserer Zeit geworden ist.
Nach der Wiedervereinigung der BRD mit der DDR entstand aus einem privaten Kontakt,
eine Partnerschaft unserer Ortsgruppe mit der BUND Ortsgruppe in Thalheim/Erzgebirge.
Mit zweijährigen gegenseitigen Treffen besteht dieser einmalige und erlebnisreiche Kontakt
bis heute.

Helmut Drösler hat durch umfangreiches Allgemeinwissen, Kreativität, Tatkraft und
Begeisterung die Ortsgruppe geprägt und viele neue Mitglieder gewonnen, er hat die
Jugendarbeit sehr geschätzt und gefördert.
Als überzeugter Naturliebhaber und aufgeschlossener Menschenfreund wird uns Helmut
Drösler in dankbarer Erinnerung bleiben.

Die Ortsgruppe Otterfing des Bund Naturschutz in Bayern


Auszeichnung für unsere Partnergruppe in Thalham

Unsere Partnergruppe in Thalheim wurde Preisträger bei Machen ! 2020.

Unter dem Motto „Nicht nur reden - einfach machen!“ hatte der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, Marco Wanderwitz, im ersten Halbjahr 2020 zum Ideenwettbewerb für ehrenamtliches Engagement aufgerufen. Der Naturschutzverein Zwönitztal e.V. (NVZ) bewarb sich in der Kategorie Ost-West-Partnerschaft mit seinem Naturschutzprojekt.

Am Montag, dem 9. November 2020 wurde durch das Bundesministerium veröffentlicht, dass unser Projekt zu den Preisträgern gehört. In Thalheim und Otterfing ist seitdem die Freude groß, denn der 3. Platz ist mit einem Preisgeld von 10.000 EUR verbunden.

Seit 30 Jahre arbeiten die zwei Naturschutzgruppen aus Thalheim, der NVZ und die Ortsgruppe des BUND Sachsen e.V., mit der Ortsgruppe Otterfing des Bund Naturschutz in Bayern e.V. eng zusammen.
„Meine Idee war es, anlässlich 30 Jahre Deutsche Einheit unserer Partnerschaft neue Impulse zu geben und dauerhaft an die Gründungsmöglichkeit durch die deutsche Wiedervereinigung zu erinnern.“, so Bernd Birkigt.

„... und wir könnten gemeinsam 30 neue Streuobstbäume pflanzen. Je eine individuelle
Informationstafel in Thalheim und Otterfing könnte dauerhaft über den kulturellen Wert, die Nutzung und den Beitrag von Streuobstwiesen zur Sicherung der Biodiversität, insbesondere als Lebensraum vieler Insekten und Vogelarten, informieren...“, langsam wuchs die Idee in unseren Köpfen... „Nicht zu vergessen, dass auch unsere Partnerschaft 30 Jahre jung ist“, unterstrich Dr. Jürgen Brunner. „Auch wollten wir eine gemeinsame Naturschutztagung im Biosphärenreservat Rhön veranstalten“, erinnerte Steffen Toth auf die Frage was denn die Inhalte der Bewerbung waren.

Hochstamm-Obstbäume wurden ausgesucht und bestellt. Dabei wurde besonders auf alte Sorten geachtet, die auch in den rauen Lagen des Erzgebirges wachsen können bzw. in der Vergangenheit nachweislich in unserer Region angepflanzt wurden. Neben den Bäumen selbst bedarf es aber noch vieles mehr. Pflanzpfähle, Wurzel- und Stammschutz, die die jungen Pflanzen vor Fraß-Schäden durch Wühlmäuse und Rehe zu schützen. Baumanstrich, Mutterboden und Langzeitdünger darf in diesen kargen Lage nicht vergessen werden und ein Bagger für die Pflanzlöcher, sonst ist es bei dem steinigen Boden nicht zu schaffen die Bäume an einem Tag in die Erde zu bringen und man muss einen Tag finden an dem gepflanzt werden kann.

Der 18.11.2020 wurde auserkoren. Glücklicherweise konnten viele Vereinsmitglieder sich diesen Tag freihalten.

Doch am Morgen gab es die erste Überraschung, ein typischer Erzgebirgslandregen hatte die steile Auffahrt des Pfarrberges unmöglich gemacht – es sei denn man besitzt ein Allradfahrzeug.

Dankenswerter Weise hat die Firma Hahn uns ausgeholfen und alles Notwendige auf unsere Streuobstwiese gefahren.
Ohne diese Hilfe hätten wir wohl die Pflanzaktion abblasen müssen!

Bernd und Lukas hatten sich einen gut durchdachten Plan überlegt und nun die große Aufgabe uns alle einzubinden.
Das Falten der Pflanzkörbe war zunächst eine Herausforderung, die Martina und Peggy aber bald zur Perfektion
gebracht hatten. Dann ging es auch schon los, Pflanz-, Dünge- und Transport-Trupps wurden gebildet... Der nächtliche
Regen wich einem herrlichen Herbsttag und das geflügelte Wort „steinreich“ wurde Inhalt eines schweißtreibenden Tages.

Während wir die ersten 12 Bäume in die Erde brachten wurde eine leckere Gulaschsuppe von Familie Kaiser vorbereitet, die uns, noch mal schnell auf dem Feuer aufgewärmt, wieder neue Kraft gab!

Besonders schön war auch, dass ein Spaziergänger spontan bei unserer Pflanzaktion mitmachte. Gern wandert er über den Pfarrberg und genießt den herrlichen Blick – heute hilft er mit, dass der Pfarrberg auch in Zukunft ein wunderschönes Stück Thalheim bleibt!
Und so wird langsam aus einem sonnigen Herbsttag ein kühler Abend, unsere Kräfte schwinden, aber alle beißen die Zähne noch einmal zusammen. Die letzten Bäume müssen noch in die Erde, die Baumschutzfarbe an die Stämme gestrichen, der Verbiss-Schutz angelegt und die Pflanzpfähle in die Erde geschlagen werden....

Müde aber zufrieden beenden wir diesen Tag, der uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Ein Dankeschön hier noch einmal an Alle – beginnend von der Idee, der Antragstellung bis zur Umsetzung – so etwas schafft man nur gemeinsam!

Hoffen wir, dass die Bäume gut einwachsen und Früchte tragen werden!

Und dass dieses Stück Kulturlandschaft auch noch den nächsten Generationen Freude bringen wird, dass Spaziergänger mit offenen Augen auf Entdeckungsreise gehen und sie den Unterschied zwischen ausgeräuberten Wiesen und Feldern und artenreichen Lebensräumen sehen und erleben können.

Mehr zur Partnerschaft zwischen Thalheim und Otterfing finden Sie hier.