Thalheim und Otterfing
Kurz nach der Wiedervereinigung lernten sich der Vorsitzende der Otterfinger Ortsgruppe des BN Rudi Kunze und der Kreisvorsitzende des BUND aus Thalheim (Erzgebirge) Dr. Jürgen Brunner auf beruflicher Ebene kennen. In einem Pausengespräch entdeckten sie ihr gemeinsames Interesse am Naturschutz. Die Basis für eine andauernde Freundschaft der Ortsgruppen Thalheim und Otterfing war gelegt. Diese Freundschaft findet Ausdruck in privaten Kontakten und in Gruppentreffen mit regem Erfahrungsaustausch.
Zur Geschichte der Partnergruppen Otterfing und Thalheim in Sachsen
Im besagten Gespräch zwischen Rudolf Kuntze und Dr. Jürgen Brunner wurde kurzfristig ein privates Treffen in Otterfing bei Rudolf Kuntze vereinbart und für Sommer 1991 ein einwöchiges Treffen mit Jugendlichen aus Thalheim in Otterfing geplant. Ende Juli 1991 kam eine Gruppe von 10 Mädchen mit ihrer Leiterin Martina Brunner in Otterfing an. Besuche in München, Ausflüge ins Alpenvorland und Bergwald Pflanzaktion im Spitzingseebereich bildeten ein abwechslungsreiches Programm.
1992 fand der erste Besuch einer Gruppe Otterfinger Naturfreunde in Thalheim statt. Wir Otterfinger erlebten eine sehr freundliche Aufnahme und interessanten Erfahrungsaustausch über die Verhältnisse am Ende der DDR und über die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung.
Um die Partnerschaft längerfristig anzulegen, wurde 1993 beim neuerlichen Besuch in Otterfing, ein zweijähriger Besuchs-Turnus vereinbart. Treffpunkte waren seither die Gamshütte der AV Sektion Otterfing im Zillertal, der Frankenwald mit Rennsteig und Schön Wappenweg in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Zonengrenze, des Eisernen Vorhangs. Besuche in Thalheim boten Ausflüge nach Dresden und Annaberg im Erzgebirge. Im Juni 2006 war das Rotwandgebiet Ziel einer naturkundlichen Führung. Es war auch der letzte Tag von Braunbär Bruno.
2008 waren wir im Elbsandsteingebirge, erlebten eine Schifffahrt auf der Elbe und besuchten den Naturpark sächsische Schweiz.
2010, dem 20-jährigen Jubiläum der Partnerschaft, trafen wir uns in den Bayerischen Alpen. Wir erklommen bei prächtigem Wetter den Wendelstein, wanderten zum Bichlersee im Tatzelwurmgebiet. Und als das Wetter vorübergehend regnerisch war, nutzten wir dies für einen Abstecher zu der interessanten Tiroler Landesausstellung auf der Kufsteiner Festung.
2012 luden uns die Thalheimer ins ehemalige Braunkohlerevier bei Bitterfeld ein.
Auf dem Programm stand unter anderem eine Tagestour unter der Leitung der leider verstorbenen ehemaligen Umweltministerin von Sachsen-Anhalt Dr. Heidrun Heidecke auf und um den Goitzschesee und ein Besuch des Umweltbundesamtes in Dessau.
2014 luden wir die Thalheimer nach Oberbayern ein. Zum Programm gehörte die Besichtigung der große Olympiaskisprungschanze Garmisch-Partenkirchen ebenso wie die Durchwanderung der Partnachklamm und eine Führung durch das Murnauer Moos.
2016 trafen wir uns im Erzgebirge. Zum Programm gehörte ein Besuch des Jagdschlosses Augustusburg. Wir nahmen an einer Schlossführung teil und besuchten die Flugvorführungen der dortigen Greifvogelstation.
Am nächsten Tag stand die Burg Scharfenstein auf dem Programm. Sie beherbergt mit dem „Weihnachts- und Spielzeugmuseum“ eine der bedeutendsten Sammlungen erzgebirgischer Volkskunst. Besucher können historische Nussknacker, Räuchermännchen, Weihnachtspyramiden, Engel und Bergmänner bestaunen. Der erzgebirgische Nussknacker ist nie ein „Armer“. Das ist entweder ein Polizist oder ein Förster, jedenfalls immer einer von der Obrigkeit. Bis zum 19. Jahrhundert war der Nussknacker in der Volkskunsttradition jemand, dem man es richtig gönnte, dass er Nüsse knackte. Einer von „oben“
2018 waren wir mit der Organisation betraut und entschieden uns für ein Treffen im Bayerischen Wald.
Am Donnerstag, den 20. September trafen alle bis Mittag in Hohenau in unserem Quartier ein.
Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg zur Buchberger Leite, der schönsten Wildbachklamm im Bayerischen Wald.
Bei dieser Wanderung erfuhren wir an diversen Infotafeln viel Interessantes und Wissenswertes.
Am Freitag Vormittag hatten wir eine Führung über den Baumwipfelpfad.
Auf dem 1,3 km langen Weg erfuhren wir viel über das Baumsterben, über das natürliche Nachwachsen des Waldes, wir blickten aus luftiger Höhe auf die Bäume, und sahen Tannenzapfen aus nächster Nähe in den Baumwipfeln und genossen einen phantastischen Weitblick von der Plattform des 44 m hohen Baumturm.
Nach einer Brotzeit im Hans-Eisenmannhaus machten wir uns auf ins Tierfreigehege.Dort beobachteten wir aus nächster Nähe Wisente, Wölfe, Bären, Käuze und Schwarzstörche.Es waren faszinierende Eindrücke, die uns lange in Erinnerung bleiben werden.
Am Samstag führte uns ein Ranger auf den Siebensteinkopf, im Grenzbereich zu Tschechien.
Vom Wanderparkplatz Wistlberg bei Finsterau gingen wir vorbei an der Alten Klause, über die Reschbachklause, einem kleinen romantischen See, vorbei am Eisernen Vorhang erreichten wir den Gipfel des Siebensteinkopfs, von wo aus wir einen weiten Blick in die Umgebung hatten. Nach einem guten Mittagessen im Gasthof Bucina in Tschechien kehrten wir zum Parkplatz zurück.
Am Sonntag regnet es und viele von uns fuhren zurück nach Hause, einige besuchten noch das Glasmuseum in Frauenau.
Wir hatten eine ausgefüllte Zeit und freuen uns schon auf unser nächstes Treffen.