Partnerschaft - Herzliche Freundschaft
Hohenleuben
Es war eine glückliche Fügung, dass sich im Jahre 1990 unsere Hoffnungen und Wünsche nach Austausch, Informationen und Unterstützung begegneten. Wir, die wir uns in Hohenleuben und Holzkirchen für den Schutz und Erhalt von Natur und Umwelt engagierten, machten uns auf den gemeinsamen Weg einer Partnerschaft.
Und wer erinnert sich nicht gerne an die vielen Begegnungen: das Wandern und Radeln durch herrliche Landschaften, das Kennenlernen von Biotopen und kulturellen Sehenswürdigkeiten, die offenen Gespräche, das Essen, Lachen und Singen in froher Runde, aber auch die gemeinsame Nachdenklichkeit angesichts ökologischer Risiken.
2023 -35. Partnerschaftstreffen in Niederalteich
Dieses Jahr ging's zum Donaufest nach Niederalteich. Dort sprachen u.a. Richard Mergner und Hubert Weiger. Es folgten eine Führung des Infozentrums Isarmündung und eine Besichtigung der Stadt Passau. Mehr im Bericht über dieses Treffen.
2022 - 34. Partnerschaftstreffen in Holzkirchen
Nach einer coronabedingten dreijährigen Pause kamen Mitglieder der BUND-Gruppe Hohenleuben
und der BN-Gruppe Holzkirchen endlich wieder zu einem Partnerschaftstreffen zusammen,
dem inzwischen 34., dieses Mal in Holzkirchen. Drei Besichtigungen standen auf dem Programm: Biogarten, Geothermie und Isarrenaturierung. Zum Bericht geht es hier ...
Die Ostthüringer Zeitung berichtete bereits am 06.Oktober, der Holzkirchner Merkur brachte den Bericht am 08. Oktober.
2019 - 33. Partnerschaftstreffen in Hohenleuben
Im Orchideenparadies Rothenstein und in der Lichtstadt Jena unterwegs
33. Partnerschaftstreffen
31. Mai bis 2. Juni 2019
Mit S-Bahn, Alex und Erfurter Bahn reisten neun Holzkirchner BN-Mitglieder Ende Mai zum 33. Partnerschaftstreffen nach Hohenleuben, wo sie am Bahnhof von ihren Gastgebern herzlich empfangen wurden.
Am selben Abend trafen sich Gäste und Gastgeber im Garten des heimeligen Restaurants „Lindenhof“, wo wir in den vergangenen Jahren schon viele schöne Stunden gemeinsam verbracht hatten, zum gemütlichen Beisammensein. Das Gastwirtspaar verwöhnte uns mit Thüringer Rostern und Bräteln vom Grill sowie mit leckeren Salaten vom Buffet. Wir ließen es uns schmecken, plauderten dabei sowohl über persönlich Erlebtes als auch über umweltpolitisch aktuelle Themen.
Am Samstagmorgen fuhren wir bei Sonnenschein in Fahrgemeinschaften in die Nähe von Jena. Im Rahmen einer zweistündigen Exkursion führten uns Hans und Uta Preußner, die sich seit vielen Jahren im Arbeitskreis heimischer Orchideen Thüringen e.V. engagieren, durch das Naturschutzgebiet Rothenstein, einem ehemaligen Schießplatz. Dabei zeigten sie uns zehn der 19 dort vorkommenden Orchideenarten wie die Pyramiden-Hundswurz, die Bocksriemenzunge, die Grünliche Waldhyazinthe, den Großen Händelwurz, den Fliegenragwurz, den Frauenschuh und noch vier andere. Beglückt, hungrig und ein wenig ermattet ob der frühsommerlichen Temperaturen ließen wir uns anschließend im Schatten von Bäumen nieder, um uns zu stärken und ein wenig auszuruhen.
Danach fuhren wir weiter in die Universitätsstadt Jena, auch „Lichtstadt“ genannt. Schließlich sind Carl Zeiss, ein Wegbereiter der modernen Optik, und das von ihm gegründete Unternehmen ZEISS untrennbar mit Jena verbunden. Noch heute sind die renommierten Konzerne ZEISS, Jenoptik und SCHOTT international erfolgreich.
Auf einem zweistündigen Rundgang durch die Jenaer Altstadt machte uns die Gästeführerin Leonore Stehfest mit einigen Sehenswürdigkeiten vertraut und informierte uns über Wichtiges aus der Stadtgeschichte. Sie führte uns zur spätgotischen Stadtkirche St. Michael mit ihrer beeindruckenden Fassade, danach zum Historischen Markt. Inmitten dieses Platzes steht das Denkmal für Johann Friedrich I. von Sachsen, auch „Hanfried“ genannt, der 1558 die Jenaer Universität gegründet hat. Am historischen Rathaus bewunderten wir die Uhr mitsamt dem „Schnapphans“, einem der „Sieben Wunder“ Jenas. Diese Figur schnappt bei jedem Glockenschlag zur vollen Stunde vergeblich nach einer goldenen Kugel.
Danach zogen wir weiter zum Jen Tower, dem augenscheinlichsten Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt (159,60 m hoch). Direkt gegenüber befindet sich das ehemalige Werksgelände des VEB „Carl Zeiss Jena“ mit dem als Forschungshochhaus von Carl Zeiss Jena entworfenen Bau 59. Unweit davon Teile der mehr als 700 Jahre alten Stadtmauer, mit dem Johannistor, dem einzigen noch vollständig erhaltenen Stadttor von Jena, und dem Pulverturm. Dort sangen wir zwei Strophen des Studentenliedes „Und in Jene lebt sich’s bene“.
Danach ging es weiter zum Anatomieturm, wo einst präparatorische Demonstrationen für Studenten stattfanden und abschließend zu Schillers Gartenhaus. Dieses bewohnte Friedrich Schiller, einer der berühmtesten Professoren der Jenaer Universität, mit seiner Familie während drei Sommern, wo Teile des „Wallensteins“, von „Maria Stuart“ und einige Balladen entstanden sind. Zugleich war der Garten ein Ort für Geselligkeit und intellektuellen Austausch. Am Steintisch fanden die abendlichen Gespräche mit Goethe statt, der bei seinen Aufenthalten in Jena fast täglich Schiller im Garten besucht hatte.
Nach diesem heißen Rundgang gönnten wir uns eine Trinkpause, ehe wir zum Abendessen zu Jenas ältester Berggaststätte „Fuchsturm“, einem beliebten Ausflugsziel hoch über der Saale, fuhren. Im schattigen Biergarten stärkten wir uns mit köstlichen Speisen und kühlem Trunke, plauderten und lachten, ehe wir spätabends nach Hohenleuben zurückkehrten.
Am Sonntagmorgen trafen wir uns im Hohenleubener Bibelsaal zum Frühstück in großer Runde. Dabei verwöhnten uns die Gastgeber mit heimischen, teils selbst hergestellten Delikatessen. Anschließend lud Heike Hopfe noch zu einer kleinen Stadtführung ein. Mittags hieß es dann, nach wunderschönen gemeinsamen Stunden, wieder Abschied nehmen. Auf ein frohes Wiedersehen im nächsten Jahr, dann im Benediktinerkloster Niederaltaich.
2018 - 32. Partnerschaftstreffen in Holzkirchen
Der Wettergott war uns wohl gesonnen beim 32. Partnerschaftstreffen, zu dem vier Naturschützer aus Hohenleuben vom 5. bis 7. Oktober 2018 nach Holzkirchen angereist waren. Wegen familiärer bzw. beruflicher Verpflichtungen konnten einige Hohenleubener BUND-Mitglieder diesmal leider nicht teilnehmen.
Am sonnigen Samstag fuhren wir in Fahrgemeinschaften nach Bruckmühl, wo uns Sylvia Eschbaumer durch das Salus-Auwald-Biotop führte und uns das Tierkunde-Museum zeigte.
Otto Greither, der Inhaber der Firma Salus (Hersteller von Naturheilmitteln), hat mit dem Salus-Auwald-Biotop einen der letzten natürlichen Auwälder in der Umgebung für die Nachwelt erhalten. Dieses erstreckt sich auf einer Fläche von über 27.000 m2 und umfasst neben alten Laubbäumen auch neue Feuchtflächen und Teiche.
Auf unserem Spaziergang durch den Auwald informierte uns Frau Eschbaumer über diverse Bereiche wie das Moorgebiet, den Heilkräuterlehrpfad, einen Farnwald, die Minzensammlung und die Hexenkräuter sowie über Besonderheiten verschiedener Teiche (Fischbestand, Eisvogelvorkommen). Abschließend führte sie uns noch durch das Tierkunde-Museum, wo einige hundert Tierpräparate, von Adolf Peschke in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragen, ein anschauliches Bild über den Tier- und Vogelbestand des Auwaldes vermitteln.
Nach einer Brotzeit nahe dem Mangfalllufer fuhren wir nach Maxhofen. Vom dortigen Wanderparkplatz ging es dann auf Schusters Rappen weiter. Auf dem Wanderweg der Sinne, einem Lehr- und Erlebnispfad entlang eines Kreuzweges, erklommen wir einige Höhenmeter, immer wieder kurz innehaltend, um schöne Ausblicke ins Mangfall- und Inntal zu genießen oder an Schautafeln Interessantes über heimische Bäume und Wälder zu erfahren, hinauf zum Kirchlein von Kleinhöhenrain.
Direkt nebenan liegt der Gasthof „Zur schönen Aussicht“, wo wir im Garten Platz nahmen. Neben dem freien Blick auf 80 Gipfel der bayerischen Alpen gönnten wir uns eine Stärkung mit Kaffee und Kuchen.
Bevor es zurück zu den Autos ins Tal ging, schlenderten wir noch über den 2,3 km langen Bienenlehrpfad von Kleinhöhenrain, wo wir noch viel Neues und Wichtiges über Bienen erfahren haben.
Den Tag ließen wir im Gasthof Neuwirt in Großhartpenning in gemütlicher Runde mit Speis und Trank und interessanten Gesprächen ausklingen.
Sonntagfrüh zeigte uns Katharina Hüttl, Mitglied der Kirchenverwaltung, die futuristisch wirkende, neu erbaute und im Frühjahr eingeweihte Kirche St. Josef und die nebenan liegende Kapelle zur Heiligen Familie. Beide Gebäude bestehen aus Holzbauteilen und haben jeweils die Form von stumpfen, schiefen Kegeln, die mit ca. 150.000 Holzschindeln eingedeckt sind. Frau Hüttl informierte uns auch über die Innenausstattung der beiden Gebäude. Da die Führung unmittelbar vor dem Pfarrgottesdienst stattfand, spielte der Organist Dirk Weil für uns noch einige Takte auf der Orgel – wegen der sehr guten Akustik des neuen Kirchenraumes ein besonderes Klangerlebnis.
Danach besuchten wir die „Scheffer-Linden“ in Roggersdorf. Diese Sommer- und Winterlinden wurden von den Holzkirchner Naturschützern in Erinnerung an ihren viel zu früh verstorbenen Vorsitzenden Reinhard Scheffer gepflanzt.
Anschließend ging es zum Frühstücken ins Café im Holzkirchner Kulturhaus. Weil Johanna und Peter Potansky erkrankt waren, haben wir erstmals dort gefrühstückt. Die einen à la Pippi Langstrumpf oder Mozart, andere gar à la Tiffany oder König Ludwig, stets begleitet von interessanten Gesprächen über Gott und die Welt.
Kurz nach Mittag verabschiedeten wir unsere Gäste, verbunden mit der Vorfreude auf das nächste Treffen in Hohenleuben.
2017 - 31. Partnerschaftstreffen in Naumburg
Zum 31. Partnerschaftstreffen, das vom 29. April bis 1. Mai 2017 in Naumburg (Saale) stattfand, kamen elf Naturschützer aus Hohenleuben und sieben aus Holzkirchen angereist.
Zunächst ging es am frühen Samstagnachmittag mit der „Wilden Zicke“, der historischen Straßenbahn, vom Bahnhof in die Innenstadt, wo gleich ein Höhepunkt dieses Treffens auf die Besucher wartete. Eine Führung im Naumburger Dom „St. Peter und Paul“, eines der berühmtesten deutschen Bauwerke des Mittelalters und eines der bedeutendsten Beispiele der Baukunst der späten Romanik und der frühen Gotik. Der Dom ist das viertürmige Wahrzeichen der Stadt Naumburg. Weltbekannt wurde er durch seine Ausstattung, insbesondere die 1250 geschaffenen Werke des Naumburger Meisters: die Stifterfiguren (unter anderem die Uta), die Kreuzigungsgruppe und die Reliefs der Passion Christi.
Abends ging es nach Osterfeld, wo wir im dortigen Atrium Hotel Amadeus nicht nur bestens untergebracht, sondern auch sehr gut verköstigt wurden.
Am Sonntag fuhren wir bei herrlichstem Sonnenschein mit der Bahn ins bekannte Winzerstädtchen Freyburg, die Perle des Unstruttales, bekannt durch die Sektkellerei „Rotkäppchen“ sowie Turnvater Jahn, der hier lange Zeit zu Hause gewesen war. Von dort wanderten wir hinauf zum Schloss Neuenburg, eine der ältesten Burgen Mitteldeutschlands (Zwillingsburg der Wartburg in Eisenach). Einige bestiegen den „Dicken Wilhelm“, der seit fast 900 Jahren als Bergfried (23 m hoch) über der Unstrut wacht. Von dort oben konnte man die Blicke über das nördlichste Weinbaugebiet Deutschlands (Saale-Unstrut) schweifen lassen. Danach ging es wieder abwärts ins Unstruttal, wo wir durch die reizvolle Naturlandschaft „Großjenaer Blütengrund“ mit seinen Weinbergsterrassen und Streuobstwiesen, benannt nach deren Blütenpracht im Frühjahr, weiterwanderten.
Nicht ohne dem ehemaligen Landhaus des berühmten Leipziger Grafikers, Malers und Bildhauers Max Klinger, im Weinberg gelegen, einen Besuch abstatteten. Wir besichtigten die Ausstellung zu seinem Leben und Werk und besuchten sein Grab.
Nach einer kurzen Stärkung ging es weiter entlang der Unstrut. Auf dem Weg Richtung Unstrutmündung kamen wir an zwölf vor über 200 Jahren in den Sandstein gehauenen lebensgroßen Reliefs vorbei. Das "Steinerne Album" zeigt Bilder aus dem Alten Testament, der Arbeit im Weinberg, vom Weingenuss und dessen Folgen.
Nach dem Übersetzen mit der Fähre am Zusammenfluss von Unstrut und Saale ging es zurück nach Naumburg.
Am Montag, die Sonne ließ sich erneut blicken, fuhren wir mit dem Auto nach Goseck, wo wir zunächst das dortige Sonnenobservatorium besichtigten. Diese Kreisgrabenanlage ist der früheste archäologische Beleg für systematische Himmelsbeobachtungen. Das imposante Monument mit einem Durchmesser von rund 75 m wurde hier originalgetreu wieder aufgebaut. Vor ca. 7.000 Jahren haben steinzeitliche Bauern einen Palisadenzaun von zwei Metern Höhe und drei Toren errichtet, um die Jahreszeiten bestimmen zu können.
Danach ging es weiter zum Schloss Goseck, wo wir nicht nur das Informationszentrum zum Sonnenobservatorium besuchten, sondern auch die mittelalterliche Schlosskirche mit Krypta besichtigten.
Nach einer Stärkung in der Schlossschenke war die Stunde des Abschieds gekommen. Beglückt mit schönen Erinnerungen an die vielen Sehenswürdigkeiten, die herrliche Landschaft, das gute Essen und die vielen interessanten Gespräche untereinander fuhren alle wieder zurück in ihre Heimatorte.
Die Berichte des Holzkirchner Merkurs und des Gelben Blatts zu diesem Partnertschaftstreffen gibt es hier ...
2016 - 30. Partnerschaftstreffen in Hohenleuben
Beim 30. Partnerschaftstreffen, das vom 1. bis 3. Oktober 2016 in Hohenleuben über die Bühne ging, gehörte der Besuch von Schloss Burgk an der Saale, der einstigen Residenz der Fürsten Reuß, zu den Höhepunkten des Programmes.
Am Samstag waren die Gäste aus Holzkirchen per Zug nach Hohenleuben angereist, wo sie von ihren Gastfamilien abgeholt wurden und bei denen sie auch den Abend verbrachten.
Am Sonntag fuhren wir, acht Naturschützer aus Holzkirchen und zehn aus Hohenleuben, bei wolkenverhangenem Himmel mit dem Auto nach Burgk. Dort bestiegen wir zunächst den Saaleturm, einen 43 m hohen Aussichtsturm aus Holz (192 Stufen), von wo wir herrliche Ausblicke ins Tal der Saale und die umliegenden Regionen hatten.
Danach machten wir eine kleine Rundwanderung, erst hinab ans Ufer der Saale und dann wieder hinauf zu Schloss Burgk. Dort informierte uns Herr Luckhardt über die Geschichte des Schlosses, die einstige Residenz der Fürsten Reuß, und führte uns durch Schlossküche (mit 21,5 m hohem Kamin), Rittersaal, Prunk- und Jagdzimmer sowie die Schlosskapelle mit der Silbermann-Orgel.
Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen oder einer Soljanka ging es weiter in die Stadt Zeulenroda, wo uns am frühen Abend ein weiterer Höhepunkt bevorstand – ein Chorkonzert in der Dreieinigkeitskirche.
Doch zuvor machten wir noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt, wo uns Heike und Karsten besondere Sehenswürdigkeiten zeigten und einiges über die Stadtgeschichte berichteten. Besonders beeindruckend war das Wahrzeichen der Stadt, das im klassizistischen Stil und nach Plänen des Strumpfwarenverlegers Christian Heinrich Schopper errichtete Rathaus. Gekrönt wird der achteckige und von Säulen umrahmte Rathausturm von einer goldenen Themis-Statue, die von den Bürgern liebevoll „Gette“ genannt wird. Wir erfuhren auf dem Marktplatz, wie die Einwohner von Zeulenroda zu ihrer Symbolfigur und ihrem Spitznamen „Karpfenpfeifer“ kamen.
Anschließend ging es in die Dreieinigkeitskirche, wo anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen den Landkreisen Greiz und Fürstenfeldbruck und des morgigen Tages der Deutschen Einheit ein Chorkonzert stattfand. Neben dem Gemeinschaftschor des Sängerkreises Fürstenfeldbruck, dem Lindenchor Langenwolschendorf und dem Posaunenchor der Kirchengemeinde Zeulenroda erfreuten uns auch die Chöre der Luther-Liedertafel Hohenleuben, in der auch fünf Mitglieder der BUND-Gruppe mitsangen.
Abends trafen wir uns an trauter Stätte, dem heimeligen Restaurant „Lindenhof“ in Hohenleuben, wo wir wie immer sehr gut aßen und tranken und bis in die späte Nacht froh und munter plauderten.
Welch ein symbolischer Auftakt zum Tag der Deutschen Einheit – ein gemeinsames Frühstück im Bibelsaal von Hohenleuben, wo wir mit vielen selbst gemachten Leckereien und Köstlichkeiten aus der Region verwöhnt wurden.
Anschließend besuchten wir noch das Museum Reichenfels, eines der ältesten Museen Deutschlands. Dessen Sammlungen zur Frühgeschichte, Ortsgeschichte, Handwerk, Naturkunde, Geologie sowie zur reußischen und vogtländischen Geschichte hat der Vogtländische Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben e.V. seit seiner Gründung im Jahre 1825 zusammengetragen.
Am frühen Nachmittag hieß es am Bahnhaltepunkt Hohenleuben wieder, sich von guten Freunden zu verabschieden. Voll bepackt mit vielen Erinnerungen an schöne gemeinsame Stunden machten sich die Holzkirchner wieder auf den Heimweg.
2015 - 29. Partnerschaftstreffen in Holzkirchen
Der Tegernsee wirkt noch immer auf viele wie eines der letzten Paradiese, auf Touristen ebenso wie auf Bauspekulanten. Jährlich kommen nahezu eine Viertel Million Touristen an den Tegernsee und in den letzten Jahren haben die Seegemeinden 6000 neue Baugenehmigungen erteilt. Im Rahmen des 29. Partnerschaftstreffens, das vom 2. bis. 4. Oktober 2016 in Holzkirchen stattfand, wollten wir uns etwas näher mit dem Tegernseer Tal befassen, seiner Schönheit aber auch seiner Gefährdung.
Am Samstagvormittag (Tag der Deutschen Einheit), einem Tag wie aus dem Bilderbuch – blauer Himmel, Sonnenschein und spätsommerlich warm – fuhren wir, neun Naturschützer aus Hohenleuben und zehn aus Holzkirchen, mit der BOB nach Tegernsee und von dort mit dem Bus weiter zur Naturkäserei Tegernseer Land in Kreuth.
Im Rahmen einer Führung durch die Naturkäserei erfuhren wir Näheres über deren Zielsetzung, Arbeitsweise sowie die dort hergestellten Produkte. 2007 gründeten einige Tegernseer Milchbauern eine Genossenschaft, um selbst über die Verarbeitung der von ihren Höfen stammenden Heumilch und die regionale Vermarktung der Produkte Milch, Joghurt und Käse bestimmen zu können. Damit wollten sie eine höhere Wertschöpfung erzielen, die traditionelle Landwirtschaft stärken und die heimischen Landschaftsstrukturen erhalten. Drei Jahre später nahm die Naturkäserei inklusive Verkaufsladen, Brotzeitstüberl und Schaukäserei ihren Betrieb auf. Zum Abschluss der Führung gab es für uns einige „Magentratzerl“ (Käsehäppchen) zum Probieren.
Nach dem Mittagessen auf der Sonnenterrasse der Naturkäserei informierte uns Angela Brogsitter-Finck, die Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, anhand eines Films („Das geschundene Tal – Bauboom am Tegernsee“) über aktuelle Entwicklungen, die diese Region gefährden. So bedroht ein gewaltiger Bauboom dieses schöne Tal. Unter anderem wollte ein Investor im Gut Kaltenbrunn, wo sich einst einer von Bayerns schönsten Biergärten befand, ein Fünf-Sterne-Luxushotel bauen. Zum Glück konnte Letzteres durch das Engagement kritischer Bürger und der Schutzgemeinschaft verhindert werden. Und weil es am Tegernsee eben schön ist, wollen immer mehr Privatleute, meist gut betuchte, auch hier wohnen. Da aber Baugrund am See nicht vermehrbar ist, bauen sie immer höher die Hänge hinauf, auch in rutschgefährdete Zonen.
Auf der Rückwanderung über den Panorama-Weg nach Tegernsee boten sich uns herrliche Ausblicke auf die Tegernseer Berge und den idyllischen See. Am Leeberg, oberhalb der Stadt Tegernsee, führte unser Weg direkt an einer Baustelle in problematischer Hanglage vorbei. Dort entsteht ein Wohnhaus mit Swimmingpool für den Torwart des FC Bayern München, Manuel Neuer.
Vom Bahnhof Tegernsee fuhren wir dann mit der BOB, die proppenvoll war, nach Holzkirchen zurück. Das schöne Wetter lockte wieder Massen von Wanderern, Bergsteigern und Tagesausflüglern, vor allem aus dem Großraum München in diese Region.
Ruhiger ging es dann abends im Gasthof Oberbräu zu, wo wir uns zunächst stärkten und dann noch in gemütlicher Runde bis in die Nacht hinein plauderten.
Am Sonntag führte unser Weg ein weiteres Mal zu Johanna und Peter Potansky, die uns wieder zum Frühstück in großer Runde eingeladen hatten. Danach besuchten wir noch das Grab von Reinhard Scheffer, der im März so überraschend verstorben war.
Zum Abschluss dieses Treffens besichtigten wir Holzkirchens Kulturzentrum, das „Kultur im Oberbräu“. Ingrid Huber, die Leiterin, informierte uns nicht nur über die Entstehung dieser Einrichtung, sondern sie zeigte uns auch die Räumlichkeiten: das Kleinkunst-Theater, das Kino, den Festsaal sowie das Kultur-Café.
2014 - Jubiläumstreffen im "Land der offenen Fernen" im Biosphärenreservat Rhön
28. Partnerschaftstreffen in Bischofsheim
Es war eben kein Zufall, dass sich die Naturschützer aus Hohenleuben und Holzkirchen zur Feier des 25-jährigen Bestehens ihrer Partnerschaft in Bischofsheim in der Rhön trafen, also unweit des Dreiländerecks Bayern, Hessen und Thüringen, das seit der Wiedervereinigung wieder zur Mitte Deutschlands wurde. Dieses 28. Treffen fand auch nicht irgendwann, sondern vom 2. bis 5. Oktober 2014 statt. Und so konnten die Naturschützer aus Ost und West ihr Partnerschaftsjubiläum an einem ganz besonderen Tag feiern, nämlich am 3. Oktober, dem „Tag der Deutschen Einheit“. Bestens untergebracht und sehr gut verpflegt wurden die 27 Teilnehmer in der Tagungsstätte Hohe Rhön, einer Einrichtung des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM), idyllisch ruhig gelegen am Fuße des Kreuzberges.
Am späten Nachmittag des 2. Oktober trudelten die ersten Teilnehmer aus Hohenleuben und Holzkirchen in der Tagungsstätte ein. Zum Abendessen waren die meisten schon vor Ort. Die letzten trafen arbeitsbedingt erst spätabends ein, aber auch sie mussten nicht hungrig ins Bett, sondern wurden noch verpflegt.
Strahlender Sonnenschein begleitete die Naturschützer am nächsten Vormittag, als sie am Rand der Langen Rhön in Oberelsbach zu ihrer Wanderung zum Gangolfsberg starteten. Erst ging es entlang des romantischen Elsbaches, dann auf einem Naturlehrpfad durch einen Laub-Mischwald. Dabei kamen sie an der beeindruckenden Basaltprismenwand – hier ist der Basalt zu fünf- bis sechseckigen Prismensäulen erstarrt – ebenso vorbei wie am Teufelskeller, einem Vulkanschlot, der etwas unterhalb des Weges liegt. Nach einer Rast, wenig später, wo sich alle stärkten, wurde der „Gipfel“ des Gangolfbergs (736 m) erwandert. Dort konnte man noch die Reste der ehemaligen Gangolfskapelle und einer vorgeschichtlichen keltischen Wallanlage erkennen. Während danach ein Teil der Gruppe den direkten Rückweg antrat, machten andere einen größeren Bogen, um dann wieder gemeinsam im Schweinfurter Haus den Nachmittag mit Kaffee und Kuchen oder Kräftigerem ausklingen zu lassen.
Nach dem Abendessen trafen wir uns in einem Seminarraum, um das 25-jährige Bestehen unserer Partnerschaft zu feiern. Genauso lange besteht auch die BUND-Gruppe Hohenleuben, deren Geschichte uns in einer kleinen Ausstellung eindrucksvoll vermittelt wurde. An die wichtigsten Stationen unserer Umweltpartnerschaft erinnerte Helmut Schneider anhand der von ihm erstellten Dokumentation. Heike Hopfe zitierte in ihrer kleinen Festrede ihren Großvater Martin, der ihnen als Kinder immer gesagt hatte: „Wenn ihr erwachsen seid, dann ist Deutschland wieder vereint. Ihr werdet die Alpen sehen und an die Nordsee fahren“. Was damals niemand glauben konnte, ist Wirklichkeit geworden. Und auf dieser Zeitschiene hat sich auch unsere Partnerschaft inzwischen zu einer innigen Freundschaft zwischen Gleichgesinnten entwickelt. Mit prickelndem Rotkäppchensekt, den die Hohenleubener spendierten, einem Prosit auf unser Jubiläum und dem regen Austausch gemeinsamer Erinnerungen, unterstützt von den Bildern eines Fotobuches ging die kleine Feierstunde am „Tag der Deutschen Einheit“ zu Ende.
Am Samstag brachte uns ein Bus nach Geisa zur Mahn- und Gedenkstätte Point Alpha, wo uns eine Mitarbeiterin durch das „Haus auf der Grenze“, entlang erhaltener bzw. rekonstruierter Grenzanlagen der DDR sowie über das Gelände des ehemaligen US-Beobachtungspostens führte. Dabei zeichnete sie plastische und ergreifende Bilder der Geschichte des Kalten Krieges und vor allem des Leidens der ostdeutschen Bevölkerung unter dem DDR-Grenzregime.
Einige betrachteten danach noch das Kunstprojekt „Weg der Hoffnung“: 14 Metallskulpturen, angelehnt an den biblischen Kreuzweg und errichtet auf dem ehemaligen Todesstreifen an der Grenze. Diese Skulpturen sollen an Unterdrückung, Willkür, Leiden, Mut, Hoffnung und Glaube, an den gewaltlosen Widerstand gegen kommunistische Diktaturen erinnern. Andere wanderten auf dem Point-Alpha-Weg hinab ins beschauliche Städtchen Geisa, von wo dann alle wieder gemeinsam mit dem Bus über die Hochrhönstraße zurück nach Bischofsheim gebracht wurden.
Abends zeigte uns Heidi Marquardt noch ihre interessante und umfangreiche Sammlung unterschiedlichster Pflanzensamen, ehe wir den beeindruckenden Tag im Haus-Café beschwingt und unterhaltsam ausklingen ließen.
Nach einem kurzen Bummel am Sonntagvormittag durch die Altstadt von Bischofsheim – sehenswert waren u.a. der Zentturm, die Stadtpfarrkirche und die orthodoxe Kirche, die Marktbrunnen, die zahlreichen Holzskulpturen sowie die auffallenden Blumenbretter an vielen Fenstern – und einem schmackhaften Mittagessen in der Tagungsstätte machten sich die Naturschützer glücklich und zufrieden wieder auf ihre Wege nach Hohenleuben und Holzkirchen.
2013- Entlang der Weißen Elster nach Greiz, der Perle des Vogtlandes
27. Partnerschaftstreffen in Hohenleuben
Zehn BN-Mitglieder aus Holzkirchen, acht mit dem Zug, zwei mit dem Auto, machten sich am Pfingstwochenende auf den Weg ins ostthüringische Städtchen Hohenleuben. Dort fand vom 17. bis 20. Mai 2013 das 27. Partnerschaftstreffen der beiden Naturschutzgruppen statt.
Die Automobilen kamen pünktlich in Hohenleuben an, die Bahnfahrer dagegen erst mit zwei Stunden Verspätung. Personen im Gleisbereich zwangen den Zugführer des ALEX, 10 km lang sein Tempo so zu drosseln, dass wir in Hof den Anschluss, die Erfurter Bahn um 10 Minuten verpassten. Den Wirt einer griechischen Taverne dürfte dies gefreut haben, hatte er zu dieser Abendstunde wohl nicht mehr mit so vielen Gästen gerechnet. Wir konnten unseren Durst löschen, und um unsere Gemüter endgültig abzukühlen, ließ Petrus auf dem Rückweg zum Hofer Bahnhof einen heftigen Regenschauer auf uns herniederprasseln. Aber wir kamen letztlich doch trocken an unserem Ziel an, wenn auch spätabends, gegen 22:30 Uhr, wo wir von unseren Hohenleubener Freunden herzlich empfangen wurden.
Am nächsten Morgen hatte der Himmel auch über Hohenleuben seine Schleusen geöffnet. In Fahrgemeinschaften steuerten wir das Örtchen Neumühle an der Weißen Elster an. Von dort ging es auf Schusters Rappen bei zunächst strömendem Regen auf dem Elsterperlenweg Richtung Greiz. Wir durchwanderten dabei ein Wildkatzengebiet und erreichten schließlich den Greizer Park. Im Restaurant Parkschlösschen mit seinem stilvollen Ambiente – hier soll einst auch der junge Goethe mit seiner Geliebten Charlotte von Stein abgestiegen sein – stärkten wir uns mit köstlichen Speisen.
Danach ging es am anderen Ufer der Weißen Elster wieder zurück nach Neumühle. Zunächst besichtigten wir im Greizer Park die Hammerwiesen, wo zahlreiche Knabenkräuter (auch Kuckucksblumen genannt) blühten. Nebenbei entdeckten wir in dieser Parkanlage auch besondere Gehölze wie den Trompetenbaum mit seinen exotischen Samenständen. Bei inzwischen sonnigem Wetter ging es danach hinauf zum Pulverturm, von wo wir einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Greiz und das sie umgebende Thüringer Vogtland hatten.
Etwas später folgte ein weiterer Aussichtspunkt. Das im Volksmund als „Weißes Kreuz“ bekannte Sophienkreuz. Fürst Heinrich XX. Reuß Älterer Linie ließ es 1838 zum Gedenken an seine früh verstorbene erste Gemahlin, Prinzessin Sophie von Löwenstein-Wertheim errichten. Uns gewährte es einen freien Ausblick auf den Greizer Park und das Elstertal. Danach ging es in lockerem Auf und Ab zurück zu den Fahrzeugen. Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Abstecher zum Aussichtsturm „An der Kreuztanne“, wo wir unsere Blicke weit über die Felder und Flure des Thüringer Vogtlandes schweifen lassen konnten. Den Abend verbrachten wir im kleinen Kreis, jeweils zusammen mit den Gastfamilien.
Pfingstsonntag begann gleich mit einem kulinarischen Höhepunkt, einem gemeinsamen Brunch im Reußischen Hof, dem Bürgerhaus Hohenleubens. Das von den Gastgebern kredenzte Buffet, u.a. mit selbstgemachten Köstlichkeiten und Thüringer Wurstspezialitäten ließ keine Wünsche offen und schmeckte vorzüglich. Die Zeit bis zur nachmittäglichen Fahrt an die Zeulenrodaer Talsperre stand zur freien Verfügung. Einige wanderten in die nähere Umgebung, andere besuchten das Grab von Erich Delitscher, dem vor zwei Jahren verstorbenen Gründungsmitglied unserer Partnerschaft.
Am frühen Nachmittag fuhren wir dann in Fahrgemeinschaften nach Stelzendorf. Nach einer kleinen Wanderung kehrten wir in der Patisserie Bergmann ein, wo wir mit köstlichen Kuchen und Torten verwöhnt wurden. Frühabends trafen wir uns zum Essen und gemütlichen Beisammensein bei Jan und Wenke Berling in der Lochmühle. Beim anschließenden Kinoabend zeigte uns Jan den Film „Energiewende in Deutschland“, in dem verschiedene Solarenergie-Akteure ihre innovativen Produkte präsentierten.
Am Pfingstmontag waren wir noch einmal in der Lochmühle zu Gast. Wenke führte uns und weitere Gäste im Rahmen des an diesem Tag stattfindenden 20. Deutschen Mühlentages durch ihre Mühle. Sie berichtete Interessantes über deren wechselvolle Geschichte, aber auch über die Reaktivierung der Wasserkraftanlage. Danach stärkten sich einige von uns noch mit einem Stück Kuchen oder einer Thüringer Roster, ehe wir uns mittags wieder auf die Heimreise machten.
Alle freuen sich schon auf das nächste Wiedersehen, das Anfang Oktober 2014 in der Rhön stattfindet. Dort feiern wir dann das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen der BUND-Gruppe Hohenleuben und der BN-Gruppe Holzkirchen.
Holzkirchen, 23. Mai 2013
Helmut Schneider
2012 - Zwei Tage lang „Hüttenzauber“ in der Ostthüringer Heide
26. Partnerschaftstreffen in Hütten
Idyllisch inmitten der wald- und seenreichen Landschaft der „Ostthüringer Heide“, zwischen den Flüssen Saale und Orla, in der Nähe der Städte Pößneck und Rudolstadt, ca. 30 km südlich von Jena liegt der kleine Ort Hütten, ein 120-Seelen-Dorf ohne Handy-Empfang. Was Wunder, dass sich dort Naturschützer, insbesondere jene gesetzteren Alters besonders wohl fühlen. Und so erlebten dort auch die Naturschützer aus Hohenleuben und Holzkirchen im Rahmen ihres 26. Partnerschaftstreffens vom 7. bis 9. Oktober 2012 strahlungsarme, aber umso kommunikativere gemeinsame Tage, kurzum: zauberhafte Tage.
Übernachtet wurde in diesem kleinen Dorf, 1017 erstmals erwähnt als „Gampreshutten“, in einem Drei-Seiten-Hof, der vor zwanzig Jahren zu einer ökologischen Jugendbildungsstätte ausgebaut worden war. Und da diese Bildungseinrichtung besonderen Wert darauf legt, ihre Gäste gesund zu ernähren, gab es dort ausschließlich vegetarisch-vollwertige Kost. Besonders köstlich auch das Brot, das im Haus selbst gebacken wird. Müde von der Anreise verstummten die Gespräche der Teilnehmer am Freitag schon bald nach dem späten Abendessen und alle freuten sich auf die Bettruhe. Noch dazu, wo der nächtliche Sternenhimmel auf schönes Wetter am folgenden Tage hoffen ließ. Und Petrus enttäuschte uns nicht.
Als wir am Samstagmorgen zu einer mehrstündigen Rundwanderung durch das Naturschutzgebiet „Uhlstädter Heide“ aufbrachen, lachte bereits die Sonne vom Himmel und ein laues Lüftchen umwehte die muntere Wandererschar. Vorbei am Neuen Teich ging es durch herrliche, stille Kiefern- und Mischwälder, mal aufwärts, dann bergab durch einen Hohlweg ins Kirchtal nach Friedebach, das lange Zeit Pfarr- und Schulort für Herschdorf und Hütten war. Dann weiter auf einem Rundweg durch Forstwald wieder hierher und schließlich nach Hütten zurück. Dabei führten uns Heike und Jürgen zu besonderen „Schätzen“. So zur Gedenktafel „Jakobsmann“. Dieser soll hier einst von Wilderern erschossen worden sein, wobei offen ist, ob mit dem Namen „Jakobsmann“ ein Jäger oder sein Jagdhund gemeint ist.
Nicht immer kamen wir flott voran. Verständlich, denn beim Anblick zahlreicher Speisepilze, darunter besonders prächtige Steinpilze, konnten Pilzliebhaber ihre Leidenschaft einfach nicht mehr zügeln. Ein weiterer Schatz am Wegesrand, das „Friedenskreuz“ im Tal von Friedebach, ein Malteserkreuz aus Buntsandstein.
Im Dreißigjährigen Krieg kam ein verwundeter schwedischer Hauptmann mit seinem Pferd in das Heidedorf. An einem Bächlein wollte er seine Wunde kühlen, fiel dabei in Ohnmacht, wurde aber von heimischen Bauern gerettet, so dass er wieder gesundete. Aus Dankbarkeit ließ er an dieser Stelle dieses Kreuz errichten. Schwedische Soldaten, die später in das Tal einrückten, sollen dieses als Zeichen des Friedens betrachtet haben, deshalb sofort umgekehrt sein, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten.
Was uns Heike später bei der „Frauentafel“– darauf eine weiß gekleidete Frau im dunklen Wald – vortrug, ließ uns erst aufhorchen, dann auflachen. Der Sage nach kann man diese Frau in hellen Mondnächten an dieser Stelle sehen, wenn sie für die Waldgeister, die an ihrer langen Tafel schmausen, den Mundschenk macht. Und was erlebten wir kurz vorher? Wenke weckte, unterstützt von Jan, mit einem Becherchen Eierlikör aus der Region bei uns Wanderern neue Lebensgeister.
Nach einer Kaffeepause in der Waldklause in Friedebach wanderten wir zurück, nicht ohne kurz bei den „Vier Kienbäumen“, einem Naturdenkmal, vorbeizuschauen. Dabei handelt es sich um eine über 200 Jahre alte, abgestorbene Kiefer, die sich in vier Hauptstämme geteilt hatte. Jetzt sind hier nur noch die vier Stümpfe zu sehen.
Welch ein Glück! Nur wenige Minuten nachdem wir in die Bildungsstätte Hütten zurückgekehrt waren, öffnete der Himmel seine Schleusen. Nach der gut 16 km langen Wanderung schmeckte uns das Abendessen besonders gut.
Danach trafen wir uns in einem Gruppenraum, wo uns Reiner in Wort und Bild interessante Fakten über die „REIMAGH“, eines der letzten Rüstungsprojekte des Dritten Reiches näher brachte. Am Walpersberg bei Kahla, nur ca. 20 km nördlich von Hütten, schufteten ab 1944 über 15.000 Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigen Umständen für den Bau eines unterirdischen Flugzeugwerkes. Im Rahmen dieses Projektes entstanden viele große Montagebunker, eine umfassende Infrastruktur und ein gigantisches Stollensystem. Ziel war die monatliche Montage von 1.200 Düsenjägern vom Typ Me 262. Tatsächlich fertiggestellt wurden insgesamt aber nur zwischen 20 und 26 Maschinen.
Anschließend plauderten wir noch lange in geselliger Runde, bis wir kurz vor Mitternacht müde in die Betten fielen. Nach einem kräftigenden Frühstück am Sonntag war der zweitägige „Hüttenzauber“ leider schon wieder vorbei.
2011 - Unterwegs im Moor, in der Wildnis Großstadt sowie im Orgel- und im jüdischen Museum
25. Partnerschaftstreffen in Holzkirchen
Nicht nur das Wetter zeigte sich von seiner sonnigsten Seite – herrliche Altweibersommertage –, auch die Stimmung war bestens beim 25. Partnerschaftstreffen in Holzkirchen. Elf Gäste von der BUND-Gruppen Hohenleuben weilten vom 30. September bis 3. Oktober 2011 bei den Holzkirchner Naturschützern.
Als erstes ging es am Samstagvormittag (1.10.) ins Naturschutzgebiet „Ellbach-Kirchseemoor“, unweit vom Kloster Reutberg. Anneliese Lintzmeyer, Natur- und Kulturführerin, informierte uns im Rahmen einer Exkursion über Entstehung, Entwicklung und Gefährdung dieses großen Moorkomplexes im Talraum der „Ur-Isar“. Zur Mittagsrast ließen wir uns im Garten des Klosterbräustüberls nieder. Anschließend spazierten wir hinauf zum Kloster Reutberg. Nach einer kurzen Einführung in dessen Geschichte besichtigten wir das barocke Kirchlein mit dem blauen Gewölbe des Loretohauses und dem Grab der Schwester Fidelis Weiß, die 20 Jahre in diesem Kloster lebte und dort wegen ihrer mystischen Visionen wie eine Heilige verehrt wird.
Am späten Nachmittag folgte einer der Höhepunkte dieses Treffens, der Besuch des Orgelmuseums im Alten Schloss Valley (der Name ist keltischen Ursprungs, deshalb wird er „Fallei“ ausgesprochen). Der Hausherr Dr. Sixtus Lampl fesselte uns ganze drei statt der geplanten zwei Stunden lang mit Informationen über die vielseitige Geschichte der Orgeln, ließ uns immer wieder schmunzeln über Anekdoten aus der Entstehung seines Museums und geradezu verstummen, wenn er allein oder zusammen mit seiner Frau verschiedene Orgeln vorführte bzw. die sechs Orgeln in der Zollinger Halle erklingen ließ.
Aber nicht nur da gab es strahlende Gesichter. Auch die köstlichen Gerichte beim Abendessen im Gasthof Oberbräu, für uns gab es eine extra gedruckte Speisekarte, sorgten für zufriedene Gesichter. Da sich Freunde, wenn sie sich nach längerer Zeit wieder mal treffen, immer viel zu erzählen haben, ging dieser Abend nicht allzu früh zu Ende.
Am Sonntag (2.10.) fuhren wir mit der S-Bahn nach München, nein – nicht zum Besuch des Oktoberfestes. Vielmehr nahm uns Martin Schweikart von STATT-Reisen München mit auf einen ökologischen Spaziergang, u.a. über den Alten Südfriedhof, zu unterschiedlichsten (Über-)Lebensinseln von Pflanzen und Tieren in der Großstadt. Dabei erfuhren wir einiges über die vielfältigen Formen des Zusammenlebens verschiedener Arten zwischen Asphalt und Pflastersteinen. Manches kam uns bekannt vor und so hielt sich bei einigen die Begeisterung doch ein wenig in Grenzen.
Nach einer Rast in der Traditionsgaststätte „Altes Hackerhaus“ besuchten wir das Jüdische Museum am Jakobsplatz. Alexander Kahle, jüdischer Student, führte uns durch die Dauerausstellung „Stimmen – Orte – Zeiten“, wo er uns Vieles über jüdische Geschichte und Kultur erzählte. Verschiedene Erinnerungsmedien, u.a. Stimmen von Zeitzeugen, Orte, Bilder etc. vermittelten daneben Wichtiges über jüdische Identitäten und die Geschichte der Juden bis in die Gegenwart. Besonders ausführlich ging Kahle auf die jüdische Religion mit ihren Jahresfesten und Übergangsriten ein.
Abends stärkten wir uns im Holzkirchner Ristorante da Tosto mit Holzofenpizzas und sonstigen italienischen Speisen. Auch an diesem Abend vergingen die gemeinsamen Stunden viel zu schnell.
Geradezu symbolisch endete das Treffen am nächsten Morgen, am Tag der Deutschen Einheit – mit einem gemeinsamen Frühstück bei Johanna und Dr. Peter Potansky. Und wieder schien die Sonne vom blauen Himmel. So konnten wir im Garten Platz nehmen, um dort ausgiebig zu frühstücken und zu plaudern. Dazwischen Momente der Stille: Wir gedachten des im Juni verstorbenen Erich Delitscher (Hohenleuben). Erich gehörte zum Kreis derer, die mithalfen, den Boden dieser Partnerschaft in den ersten Jahren zu festigen. Mit wohlklingenden Melodien, bravurös dargeboten von Nils Schröder auf der Gitarre und den schönen Stimmen der Hohenleubener klang dieses kleine Jubiläumstreffen so harmonisch aus wie es begonnen hatte. Und so freuen sich alle schon auf das Wiedersehen im nächsten Jahr, dann wieder in Thüringen.
2010 - Maifeuer, „Kalte Eiche“ und Otto-Dix-Haus – viel Interessantes beim Besuch in Ostthüringen
Neun Mitglieder aus Holzkirchen, so viele wie nie zuvor, reisten zum 24. Partnerschaftstreffen ins ostthüringische Städtchen Hohenleuben. Im Rahmen des Treffens, das vom 30. April bis zum 02. Mai stattfand, verbrachten die TeilnehmerInnen auch abwechslungsreiche und interessante Stunden in Gera, der drittgrößten Stadt Thüringens und ehemaligen Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Reuß.
Groß war die Freude des Wiedersehens bei den Naturschützern aus Ost und West, als die Gäste am Freitagabend mit dem Zug in Hohenleuben eintrafen. Nach einer kurzen Erfrischungspause traf man sich beim Maifeuer wieder, einem traditionellen Brauch dieser Region, wo beim Abbrennen eines großen Holzstoßes die bösen Geister vertrieben werden sollen. Im Schein der lodernden Flammen stärkten wir uns mit würzigen Thüringern Rostern (Rostbratwürstchen), löschten den Durst mit süffigem Köstritzer Schwarzbier und ratschten, bis uns der einsetzende Regen in die Quartiere zurückkehren ließ. Dort saßen einige noch länger zusammen, ehe auch sie müde in die Betten fielen.
Über Nacht hatten sich die dunklen Wolken verzogen. Und so fuhren wir am Samstag Vormittag bei Sonnenschein mit dem Auto in die Otto-Dix-Stadt Gera.
Bevor wir zu einer Wanderung durch den Geraer Stadtwald aufbrachen, schauten wir kurz beim Großen Theater vorbei, einem imposanten Jugendstilbau. Der Tag der Offenen Tür hatte offiziell noch nicht begonnen, dennoch durften wir ein paar Blicke in den Großen Saal und in den Konzertsaal werfen. Um uns ein wenig von der Akkustik dieses Saales und der Klangfülle der großen Sauer-Orgel zu vermitteln, spielte der Organist extra für uns einige Takte - erst fortissimo, dann pianissimo.
Danach ging es durch die Orangerie in den Stadtteil Untermhaus, am Ufer der Weißen Elster gelegen, dem Geburtsort des bekannten Malers und Grafikers Otto Dix. Dort führte uns Karsten Schröder auf einem etwa sieben Kilometer langen Rundweg durch den Geraer Stadtwald, wobei er uns viel Interessantes über diesen Wald und seine Entwicklung erzählte.
Wir wanderten durch die Fuchsklamm und dann aufwärts, am Jugendwaldheim vorbei, hoch zur Kalten Eiche, einem 500 Jahre alten Baumveteranen mit einem Stammumfang von 6,20 Metern. Nach der mittäglichen Rast schritten wir wieder stadtwärts, am Gasthaus Jagdhof vorbei, abwärts zum Bergfried der Schlossruine Osterstein, dem ehemaligen Residenzschloss der jüngeren Linie des Fürstentums Reuß. Danach ging es hinab in die Stadt zum Hofwiesenpark, dem ehemaligen Gelände der Bundesgartenschau, wo wir uns in einem Gartenlokal noch mit Kaffee und Kuchen stärkten.
Nächster Höhepunkt war eine Führung durch das Otto-Dix-Haus, in dem einer der bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts 1891 geboren wurde. Dort lernten wir einerseits das historische Ambiente eines Arbeiterhaushalts um 1900 kennen, andererseits konnten wir eine Reihe von Hauptwerken aus allen seinen Schaffensphasen bewundern: von den impressionistischen Anfängen des Volksschülers in der Thüringer Landschaft bis zum letzten Selbstporträt mit Enkelin Marcella aus dem Todesjahr 1969. Eine Kunsthistorikerin, die uns durch das Museum führte, erzählte uns viel aus dem Leben und über das Werk von Otto Dix. In der NS-Zeit galt er als "entarteter Künstler". Rund 260 seiner Werke wurden im Rahmen nationalsozialistischer "Säuberungsaktionen" aus deutschen Museen beschlagnahmt.
Danach - inzwischen hatte es zu regnen begonnen - nützten einige die Zeit, in der Hohenleubener Kirche das monumentale Altargemälde "Kalvarienberg" des letzten Gothaer Hofmalers Paul Emil Jacobs und die Gruft des Fürstenhauses Reuß-Köstritz zu besichtigen. Andere besichtigten die Burgruine Reichenfels oder schauten bei einem Künstlerehepaar in Wünschendorf vorbei.
Abends trafen wir uns alle wieder im gemütlich-familiären Restaurant "Lindenhof" zum Essen. Leckeres aus der Thüringer Küche wie frische Salate, Rindsrouladen, Entenbrust, dazu Thüringer Klöße, Kroketten, Pilze sowie Kaisergemüse und Rotkraut ließen die Gespräche am Tisch für einige Zeit verstummen, ehe wieder munteres Geplauder einsetzte oder fröhliche Lieder angestimmt wurden. Erst spät am Abend machten wir uns auf den Heimweg.
Am Sonntag Morgen fanden wir uns bei Uta und Klaus Köhler zum Frühstück in großer Runde ein. Wunderschön gedeckte Tische und ein reichhaltiges und köstliches Frühstücksbuffet, das selbst besten Hotels zur Ehre gereichte, entzückten unsere Augen und verwöhnte unsere Gaumen. Nachdem wir dies ausgiebig genossen hatten, hießen wir singend den Mai willkommen und vergnügten uns an 20 ungewöhnlichen Liedstrophen.
Danach erwartete die Holzkirchner Gäste auf dem Gelände der Grundschule eine besondere Überraschung: vor einem gut gewachsenen Feldahorn enthüllte Heike Hopfe eine Tafel. Sie erinnert daran, dass Alfred Osterloher (†) diesen Baum 1994 beim 7. Partnerschaftstreffen der BUND-Gruppe Hohenleuben geschenkt hatte. Und so kräftig wie dieser Baum gewachsen ist, so stabil und innig hat sich in den vergangenen Jahren auch die Partnerschaft zwischen den Naturschützern aus Ost und West entwickelt. Inzwischen ist daraus eine herzliche Freundschaft entstanden, die immer wieder neue Triebe zeigt.
2009 - Auf den Spuren eines „ries“igen Meteoriten
23. Treffen in Nördlingen – 20-jähriges Partnerschaftsjubiläum
Das mittelalterliche und romantische Städtchen Nördlingen bot einen würdigen
Rahmen für unser 23. Treffen vom 30. April bis 3. Mai 2009. Dabei erkundeten wir das Nördlinger Ries, feierten aber auch das 20-jährige Bestehen unserer Partnerschaft.
In unserem Quartier, dem Jugend- und Familiengästehaus, an der Stadtmauer gelegen, fühlten wir uns sehr wohl. Die meisten der 18 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer trafen donnerstagabends zeitig zum Abendessen ein, einige mit dem Auto, andere mit dem Zug. Manche kamen erst viel später, weil sie länger arbeiten mussten oder weil sie aus lauter Vorfreude zu früh, in Augsburg-Hochzoll aus dem Zug stiegen. Dort suchten sie den Anschlusszug nach Donauwörth – vergeblich. Wer zu früh aussteigt, dem gewährt die Bahn meist eine kleine Nachdenk- und
Erholungspause. In diesem Fall dauerte sie eine Stunde. So kamen die drei Holzkirchner wesentlich später als geplant, dafür umso hungriger in Nördlingen an ¬– aber sie hatten Glück: der diensthabende Koch-Azubi servierte noch ein warmes Abendessen.
Am Freitagvormittag besuchten wir das Rieskrater-Museum, ein geologisches Spezialmuseum. Ein Mitarbeiter, der uns führte, erzählte viel Interessantes über die Entstehung des Nördlinger Rieses, mit 25 km Durchmesser einem der weltweit größten Meteoritenkrater. Zudem konnten wir zahlreiche Exponate (Meteoriten, Gesteine, Fossilien), darunter auch ein Stück Mondgestein, bestaunen.
Anschließend brachte uns ein Bus an den Rand des Rieskraters. Von dort ging es auf Schusters Rappen hinauf zu den beiden Ofnet-Höhlen. Rainer Marquardt, der die Exkursionen vorbereitet hatte, berichtete über archäologische Funde (Steinwerkzeuge, Tierknochen, Menschenschädel), die darauf hinweisen, dass diese Höhlen bereits von der mittleren Altsteinzeit bis in die Mittelsteinzeit bewohnt waren. Nach einer Brotzeit wanderten wir bei Sonnenschein auf dem Schäferweg zurück nach Nördlingen.
Nach den Abendessen feierten wir im Gästehaus in vergnüglicher Runde das 20-jäh-rige Bestehen unserer Partnerschaft. Anhand der Bilder in der Jubiläumsfestschrift erinnerten wir uns an die vielen, unvergesslichen Begegnungen und Erlebnisse der vergangenen Jahre. Wir stießen auf unsere Freundschaft an, sangen frohe Lieder, lachten und plauderten, bis uns die Müdigkeit in die Betten trieb.
Am nächsten Morgen, wieder schien die Sonne, fuhren wir mit dem Zug nach Bopfingen, um den 668 m hohen Ipf zu erklimmen: Erst ging es flotten Schrittes durch das Städtchen, dann eher gemäßigt über steile Grashänge hinauf zum Gipfelplateau mit den gut erhaltenen Wallanlagen. Diese sind zumeist in der späten Hallsteinzeit (800 – 475 v. Chr.) entstanden, in einer Zeit, als dieser kegelförmige Berg vermutlich als keltischer Fürstensitz oder überregionales Zentrum diente.
Beeindruckend einerseits der weite Blick über das Nördlinger Ries, aber andererseits genauso blühende Frühlingsschlüssel- und Kugelblumen am Wegesrand. Weiter ging es zum Goldberg (80 m), dann abwärts und durch grüne Felder und Wiesen bis nach Pflaumloch. Während die sportlich Ambitionierten direkt weiter bis Nördlingen „trabten“, entschieden sich die Durstigen für einen Biergarten. Dank des nächsten „Zügles“ waren auch sie rechtzeitig zum Abendessen im Gästehaus zurück.
Am Sonntag nach dem Frühstück machten wir der ehemals freien Reichsstadt Nördlingen unsere Aufwartung. Wir stiegen auf den „Daniel“, den 90 m hohen Turm der Stadtpfarrkirche, genossen den herrlichen Rundblick und entdeckten das Storchennest auf dem Nördlinger „Tanzhaus“. Bei der anschließenden Führung lernten wir nicht nur historische Plätze und stattliche Bürger- und Gewerbehäuser dieser Stadt näher kennen, sondern auch ein wenig die Mentalität ihrer Bewohner.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen im Biergarten des traditionellen Gasthauses „Zum Engel“ ging auch dieses Treffen wieder viel zu schnell zu Ende.
2008 - Dem Wald aufs Dach gestiegen
22. Partnerschaftstreffen im Nationalpark Hainich
Buchen, Eschen, Ahorne, Eichen, Linden, Ulmen und Elsbeeren, Bäume aller Größen, skurrile Gestalten, mächtige Baumveteranen, Totholz, besetzt mit Moosen, Flechten, Pilzen – diese Vielfalt in den Wäldern des Hainichs macht ihn zu einem besonderen Nationalpark, dem größten zusammenhängenden Laubwaldgebiet Deutschlands.
In Craula trafen sich vom 2. bis 5. Oktober 2008 knapp 20 Mitglieder des BN Holzkirchen und des BUND Hohenleuben (Thüringen) zu ihrem inzwischen 22. Treffen. Aus der 1989 eingeleiteten Partnerschaft ist längst eine enge Freundschaft geworden. Der frühere Thüringer BUND-Vorsitzende Ralf-Uwe Beck sprach 1999 anlässlich des 10-jährigen Bestehens dieser Partnerschaft von einer „89er Herbstzeitlose“. Und wie dieses gemeinsame Wochenende gezeigt hat, treibt diese Blume nach wie vor kräftig leuchtende Blüten.
Auf drei Exkursionen lernten die Naturschützer diesen einzigartigen „Urwald mitten in Deutschland“ näher kennen. Am ersten Tag erkundeten sie den „Baumkronenpfad“, einen 300 m langen Metallsteg, der sich in einer Höhe zwischen 10 und 24 Metern vom oberen Stammbereich bis zu den Spitzen der Baumkronen schlängelt. Dabei begegneten ihnen Fledermaus, Specht und andere Bewohner des Buchenwaldes.
Die zweite Exkursion führte die Teilnehmer auf den märchenhaften „Feensteig“, wo sie durch die magische Kraft von „Feenfenstern“ (=Baumöffnungen) ins Feenreich schauen konnten. Die Kinder entdeckten verzauberte Waldriesen, sprechende Raben, Wurzelzwerge und die Wohnstätten der Zwergen und Elfen: mächtige Baum- und Wurzelhöhlen.
Am zweiten Tag führte der stellvertretende Leiter der Nationalparkverwaltung, Rüdiger Biehl die Gruppe in einen normalerweise unzugänglichen Bereich, in das Weberstedter Holz. Dieser Teil des Nationalparks weist urwaldähnliche Bestände auf, die seit 40 Jahren ungenutzt sind. Hier erlebten die Besucher die Kraft der Natur, das Ringen der Bäume um Licht, Wasser und Nährstoffe und sie entdeckten vielfältige Lebensräume, wie sie nur durch ungestört ablaufende Prozesse entstehen können.
Abgeschlossen wurde das Partnerschaftstreffen mit einem Besuch des malerischen Städtchens Bad Langensalza. Vom Turm von St. Bonifacii, dem höchsten Kirchturm Thüringens, blickten die Naturschützer auf Stadt und Land, ehe sie einen besonderen Ort der Ruhe und Harmonie aufsuchten, den Japanischen Garten der Glückseligkeit.
Das nächste Treffen, bei dem das 20-jährige Partnerschaftsjubiläum gefeiert wird, findet Anfang Mai 2009 in Nördlingen statt.
Chronologie der Partnerschaftschaftstreffen
1990 Hohenleuben (Besuch)
Holzkirchen (Umwelttage)
1991 Hohenleuben (Umwelttage)
Bayreuth (Radtour in der Fränkischen Schweiz)
1992 Breitenbach (Exkursion im Vessertal)
Holzkirchen (Museum Mensch und Natur)
1993 Churanov (Wanderungen im Böhmerwald)
1994 Hohenleuben (Exkursion)
1995 Mitwitz (Radtour zum "Grünen Band")
1996 Holzkirchen (Wanderung auf den Taubenberg)
1997 Hohenleuben (Vogelstimmenwanderung und Radtour zum Kloster Mildenfurth)
1998 Holzkirchen (Wanderung auf die Neureuth und zur Gindelalm)
1999 Zehn Jahre Partnerschaft zwischen Ost und West.
Gemeinsame Jubiläumsfeier beider Ortsgruppen in Kloster Weltenburg.
Festschrift zum Jubiläum
2000 Hohenleuben (Wanderung durchs Triebtal)
2001 Holzkirchen (Wanderung an der Isar)
2002 - Königstein/Sachsen (Wanderungen im Elbsandsteingebirge)
2003 - Hohenleuben (Wanderungen in den Tälern von Weida und Triebes)
2004 - Holzkirchen (Wanderung durchs Mangfalltal)
2005 - Grafenau (Wanderungen im Nationalpark Bayerischer Wald)
2006 - Hohenleuben (Exkursion ins ehemalige Uranabbaugebiet der Wismut AG bei Gera)
2007 - Holzkirchen (Mangfall-Wanderung entlang des Münchner Wasserweges)
2008 - Craula (Nationalpark Hainich: Baumkronenpfad, Feensteig, Weberstedter Holz; Rosenstadt Bad Langensalza)
2009 - Nördlingen - 20-jähriges Partnerschaftsjubiläum
2010 - Hohenleuben (Fahrt nach Gera: Excursion im Stadtwald, Otto-Dix-Haus)
2011 - Holzkirchen (Kirchseemoor, Orgelmuseum Valley, München: Natur in der Stadt, Jüdisches Museum)
2012 - Hütten (Inmitten der wald- und seenreichen Landschaft "Ostthüringer Heide")