2012 - Gedanken zur ortsfernen Südumgehung Holzkirchen
Durch den Bundesverkehrsminister bewilligte Gelder für eine Planung der Südumgehung wecken in vielen HolzkirchnerInnen die trügerische Hoffnung, dass es im Ort bald ruhiger würde.
20 bis 40% weniger Kraftfahrzeuge werden für den Ort vorhergesagt. Sicher eine zahlenmäßige Entlastung. Aber wird sie auch spürbar sein? Alle Erfahrungen belegen, dass eine Verringerung des Verkehrs in diesem Ausmaß kaum bis gar nicht wahrgenommen wird.
Durch diesen Naherholungsraum soll die Trasse führen
Welche Nachteile nehmen wir aber dafür in Kauf! Vor allem ist die geplante Trasse eine riesige Ressourcenverschwendung. Sechs Kilometer Asphalt über grüne Wiesen und Wälder! Verlust eines unserer wichtigsten Naherholungsräume!
Eine weitere Naturzerstörung - und das trotz eines riesigen Haushaltsdefizits. 1.600 weitere Fahrzeuge, die durch die neue Trasse "angelockt" und weit gehört würden.
Nicht nur auf dem Ruhepunkt Frauenbergl - einem der Kraftorte des südostbayrischen Jakobswegs (15. Station) - sondern im gesamten Holzkirchner Süden wäre es mit der Ruhe vorbei.
Die Kapelle auf dem Frauenbergl - nur knapp 500 Meter von der geplanten Trasse entfernt
Auch in Großhartpenning und Thannseidl würde es viel lauter
- Was bedeutet die Zerstörung und Zerschneidung ihrer Lebensräume für die dort ansässigen Tiere und Pflanzen?
- Wie werden die Gäste des Altwirts reagieren, die die Ruhe und den Blick von der Terasse und aus ihren Zimmern schätzen gelernt haben?
- Wie viele Ausflügler werden weiterhin beim Neuwirt halten?
- Werden die Fußballer des TSV-Hartpenning ihren Trainer noch verstehen können?
- Wie wirkt sich die Doppelbeschallung auf Großhartpenning insgesamt aus?
- Was bedeuten der Lärmteppich und die zerschnittene Landschaft für alle AnwohnerInnen und den Reitbetrieb in Thann?
- Wie viel Freude macht eine Loipe, die parallel zu einer Straße verläuft, auf der 7.300 Fahrzeuge täglich unterwegs sind?
- Wie wäre die Zukunft der Loipe?
Dies ist nur ein kleiner Teil der Fragen, die diese Planung auslöst.
Der BN wird dieser Trasse sicher nicht zustimmen. Die 1991 beschlossene Position ist aktueller denn je. Auch die 2004 zusammengetragenen Fakten treffen auch für unseren Ort größtenteils zu. Wir werden die Planung auch weiterhin aufmerksam im Auge behalten und unsere Möglichkeiten nutzen. Es müssen andere Wege zur Entlastung Holzkirchens entwickelt werden! Leider verhindern die Planung der Südumgehung und die Illusion, dass sich damit alle Verkehrsprobleme lösen, die Entwicklung neuer Ideen zu einer wirklichen Entlastung.
Holzkirchner Aktivitäten gegen die Umgehungsstraße
Als der bayerische Innenminister Herrmann im November 2012 seine Straßenwunschliste zur Ergänzung des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2015 vorlegte, um daraus den BVWP 2030 zu entwickeln, gab es erstmals die Möglichkeit, einen Kommentar dazu abzugeben. Verschiedene Bürger und Gruppierungen nutzten diese Möglichkeit.
An dieser Stelle wollen wir in zeitlicher Reihenfolge die Stellungnahmen veröffentlichen, die uns zugeleitet wurden:
- Stellungnahme von Robert Zetzl
- Stellungnahme von Dr. Uwe Heidbrink
- Stellungnahme des Aero-Modell-Clubs Tegernseer Tal
- Stellungnahme der Bürgervereinigung gegen die geplante Umgehungsstraße
- Stellungnahme des Ortsverbands Bündnis 90 / Die Grünen Holzkirchen
- Stellungnahme der BN-Kreisgruppe Miesbach / Ortsgruppe Holzkirchen