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Sachlich bleiben
... so lautet der Wunsch von Bürgermeister Schmid in der Diskussion zu einem möglichen Bau einer Südumgehung. Der Wunsch ist gut und wir hoffen darauf, dass er auch eingehalten wird, wenn um die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger für oder gegen den Bau einer Südtrasse geworben wird.
Bisher vermisse ich diese Sachlichkeit oder was soll die Aufregung über die Aussage, dass die Umgehungsstraßen Holzkirchens eventuell die Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans wegen des sehr geringen Gesamtwirkungsgrads nicht überstehen? Diese Trassen stehen schon lange auf der Streichliste, die der BN-Landesverband dem Bundesverkehrsministerium zukommen ließ.
Hätte die CSU nicht jahrzehntelang Trassen gefordert, die nicht rechtskonform waren und alle realistischen Ideen einer Umfahrung abgelehnt, wäre wahrscheinlich schon längst eine Umgehung fertig. Jetzt den Schwarzen Peter auf eine neue Regierung zu schieben, erscheint mir sehr schwach.
Wir freuen uns auf die Befragung der Bürgerinnen und Bürger - in welcher Form auch immer. Das soll der Gemeinderat entscheiden. Wir hoffen darauf (die Optimisten unter uns gehen sogar davon aus), dass wir die Mehrheit überzeugt bekommen, dass sie alle vorgeschlagenen Trassen ablehnen. Wir sehen alle Argumente dazu auf unserer Seite.
Aber selbst, wenn die Mehrheit sich dafür entscheiden würde, wäre ein Bau noch nicht in trockenen Tüchern. Bereits die vorige Bundesregierung hat im Rahmen der Klimaschutzgesetzte entschieden, dass alle geplanten Trassen auf die Auswirkung in Bezug auf das angestrebte Klimaziel von 1,5 Grad überprüft werden müssen. Auf das Ergebnis dieser Untersuchung bin ich gegebenenfalls gespannt.

Fred Langer

BM sieht Variante 3 noch möglich

„Dass die Variante drei komplett gekillt ist, stimmt so nicht“, so ist es im Holzkirchner Merkur vom 16.04.2021 zu lesen. Das Staatliche Bauamt habe lediglich erklärt, dass es südlich von Kurzenberg keine Straße geben werde. Der restliche Teil der Trasse sei jedoch machbar, sofern die sensiblen Bereiche ausgeklammert werden, meint Schmid. Für diese Position mache sich die CSU stark.
Wie diese Trasse verlaufen soll, verrät er jedoch immer noch nicht. Diese Arbeit soll wohl das Staatliche Bauamt für die Holzkirchner CSU machen. Für uns klang das bei der Präsentation nicht so, als würden sie sich darauf einlassen. Hier ein paar Vorschläge (Achtung: Ironie"):

Hinter Kurzenberg nach Osten? Dann durch die Pferdeklinik und das Vereinsheim des TSV Hartpenning auf die ursprüngliche Trasse? Im Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams soll die Erde gesprengt werden, um Platz für eine intergalaktische Umgehung zu schaffen, da dürfte das ja kein Problem sein, zwei so kleine Gebäude wegzukriegen. Aber vielleicht sollen wir es ja wie im Raumschiff Orion machen (die erste und bekannteste deutsche Science-Fiction-Fernsehserie) und uns auf die Straße beamen, die dann östlich vom Sportplatz beginnen würde. Bis diese Trasse geplant und bewilligt sein wird, ist das bestimmt technisch möglich.

Eigentlich wollten wir ja eine schnelle Entscheidung gegen jede Umgehung, um das leidige Thema endlich loszuwerden. Jetzt gehen wohl wieder Jahre ohne Ergebnis an uns vorbei. Machen wir das beste draus und freuen uns, dass uns allen durch das weitere Reiten eines toten Pferdes geholfen wird, unser Naherholungsgebiet südlich von Holzkirche ohne Diskussion zu erhalten. Außerdem wird immer deutlicher werden, wie wenig der Bau neuer Fernstraßen zum Klimaziel der Bundesregierung passt. Bisher wollen es einige immer noch nicht glauben. Wenn jedoch inzwischen trotzdem wesentliche Maßnahmen zur innerörtlichen Verkehrsberuhigung durchgeführt werden, kann es uns nur recht sein.
Fred Langer

Schlechtes Radlzeugnis für Bayern

"Ein schlechtes Radl-Zeugnis für Bayern" - wundert dieses Ergebnis wirklich irgend jemanden? Als Radler merke ich es täglich, auch wenn es in einzelnen Kommunen langsam aber ja positive Ansätze gibt. Wir sehen seit Jahrzehnten die Unterschiede, wenn wir in anderen Bundesländern oder gar in Dänemark oder den Niederlanden unterwegs sind. Bayern ist ebenso trauriges Schlusslicht aller 16 Bundesländer bei der umweltfreundlichen Mobilität, wie der BUND Naturschutz in Bayern bereits in einer Pressemitteilung vom 29.10.2020 informiert hat. Leider wurde dies vom Merkur nicht aufgegriffen. Beim Straßenbau würden wir dagegen sicher einen der ersten Plätze in einem Bundesländerranking einnehmen. Wir sehen also, dass in unserem Heimatland noch viel zu tun ist, um ein notwendiges Umsteuern für den Klimaschutz zu erreichen: Verlagern von Haushaltsmitteln aus den Straßenbauetats in die Förderung des  Öffentlichen Verkehrs, stärkere Unterstützung der Landkreise und Kommunen bei der Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs und...und...und. In Reden und Absichtserklärungen ist die Notwendigkeit des Handelns angekommen - ich höre ihre Worte, aber ich sehe keine Taten! Wenn wir mit den Haushaltsmitteln und dem Tempo bei der Förderung des Öffentlichen Verkehrs und des Radverkehrs so weitermachen, erreichen wir das 1,5-Grad-Klimaziel nie. Stattdessen werden weiterhin Straßen geplant, gebaut und finanziert, damit Autofahrer 4 Minuten schneller von A nach B kommen. Es wird eine bayernweite Begrenzung des Flächenverbrauchs auf 5 Hektar pro Tag beschlossen - bis spätestens 2030. Aber noch heute  wird fleißig weitergebaut. Wahrscheinlich, um bis dahin alles zu verbauen, was zu verbauen geht. Wir haben das einmal an einer von der CSU gewünschten Trasse in Holzkirchen ausgerechnet: allein dieser Bau würde den Flächenverbraus-Etat, der uns bei bayernweiten 5 ha pro Tag zustehen würde, für 14 Jahre belasten. Das geht weit über 2030 hinaus.
Fred Langer, Holzkirchen"